History
Soweit auf "fremde Unterlagen" zurückgegriffen und veröffentlich wird, unterliegen diese teilweise dem Copyright. Ich bitte dies zu beachten. Wenn es für mich erkennbar ist/war gebe ich das Copyright an. Familien-Chronik: (soweit nachvollziehbar)
Als aller erstes möchte ich zu der Frage Stellung nehmen, woher kommt der Name Bimpage eigentlich? Hierzu ein Originaltext eines schweizer Namensfinders (Serge Bimpage):
"Bimpage - Famille d'origine lorraine huguenote, arrivée à Genève par l'Allemagne. Déformation possible de "bon page", du vieux français page , garçon, valet, du grec paidion , enfant. (31.7.94)"
Wie weit der Stammbaum von den "Bimpages" reicht ist mir derzeit nicht bekannt. Auf jeden Fall soll er (siehe oben) von den Hugenotten (Hugenotten ist die seit etwa 1560 gebräuchliche Bezeichnung für die französischen Protestanten. Ihr Glaube ist stark von der Lehre Johannes Calvins beeinflusst.) stammen. Es gibt verschiedene Zweige die derzeit nicht ganz erklärbar sind wie sie zusammenhängen. Viele der Daten und Fakten sowie die verschiedenen Bilder sind rein zufällig gefunden worden. Ich bitte dies zu berücksichtigen. Ich selbst auch schon angerufen worden, aus einem Nachbarort, dort soll ein Großgrundbesitzer oder großer Bauer Namens Bimpage viel mit dem Ort "Neetze" zu tun gehabt haben. Näheres hierüber bald.
Vorerst nun zu der eigenen Chronik.
Meine Mutter stammt aus Jugoslawien genauer aus dem Banat (Banatski Despotovac) und dort aus dem Ort Ernsthausen (Ernesztházá früher zu Österreich gehörend). Sie wurde am 30.07.1923 geboren, in einem deutschen Dorf (Donauschwaben (*1)). Die Eltern waren Anna Fendler geb. Frank, geb. am 25.12.1880 in Klein Beschgereck (Rumänien) und Michael Fendler, geb. am 24.01.1877 in Krawaz (Rumänien).
Sie hatte noch einen Bruder Namens Lorenz Fendler, geb. am 16. Juli 1908 der 1927 in die USA, genauer nach Scottsdale, Maricopa County, Arizona ausgewandert ist (hierzu noch später) und verstorben im Januar 1983 (im Alter von 74 Jahren an Krebs) (verheiratet gewesen mit Nellie, geb. 20.04.2015 verst. 01.04.2004).
In erster Ehe (mit 16 Jahren) mit Valentin Brunnet wurden 3 Kinder geboren. Valentin (1942), Eva (1944) und Nikolaus Bruneth (1940). Alle verstarben innerhalb von wenigen Monaten nach der Geburt. Es war eine schwere Zeit als 23-jährige, junge Frau alle Kinder nacheinander zu verlieren und zudem den Ehemann, der durch ein Unglück in die Mühlensteine der Getreidemühle gezogen wurde und dort den Tod fand. Soweit ich mich an die Erzählungen erinnern kann, sind Sie alle verhungert (während des 2. Weltkriegs in der Gefangenschaft).
Meine Mutter lernte meinen Vater (Ihren 2. Mann), Karl-Heinz Bimpage, in Kriegsgefangenschaft in Jugoslawien kennen, er war dort als Maurer tätig. Sie heirateten am 01.08.1948 in Jugoslawien/Batajniza. Aus dieser Ehe wurde die Tochter Paula Bimpage am 29.06.1949 geboren. Leider verstarb sie bereits am 14.10.1950. Nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft wurde ein Trauschein erstellt da aus der Gefangenschaft nichts mitgenommen werden durfte. Der Trauschein datiert vom 25. April 1951 durch das kath. Pfarramt St. Marien zu Lüneburg.
Bereits zu diesem Datum war meine Mutter mit Ihrem 5. Kind schwanger was am 11.08.1951 geboren wurde und den Namen Ilse bekam. Auch hier war das Familienglück nicht lang denn am 05.02.1952 verstarb auch sie. Schwer körperlich gezeichnet durch die Kriegswirren entschloß sich meine Mutter noch einmal, trotz starker Bedenken der Ärtzte, schwanger zu werden. Jetzt war ich an der Reihe. Ich wurde am 25.02.1954 in Lüneburg geboren und bin das einzige Kind das noch lebt und der letzte Nachfahre aus dieser Reihe. Vier Jahre nach meiner Geburt starb mein Vater, Karl-Heinz Bimpage, an den Kriegsverletzungen (Lungensteckschuß). Ich kann mich nicht mehr an Ihn erinnern, nur einige alte schwarz-weiß Bilder erinnern noch an die Zeit.
Ich weiß, aus den Unterlagen (Preuss. Amtsgericht zu Lüneburg), dass mein Vater unehelich am 09.05.1926 geboren wurde. Erst am 19.05.1942 wurde ihm der Familienname (durch vorheriger Heirat) übertragen. Mein Vater ist ein geborener Stegen. Der Vater meines Vaters (Erzeuger/Amtsdeutsch) war der Arbeiter Friedrich Schnalke aus Lüneburg. Meine Mutter; Katharina Bimpage, verstarb am 07.09.2000. Wir hatten in den letzten Jahren leider nicht immer das beste Verhältnis zueinander gehabt, aber vermissen tue ich Sie trotzdem.
Ich weiß nicht wie die Verbindung genau ist, aber es gibt da noch einen weiteren Bimpage, Heinz Bimpage in Lüneburg, über den jedoch Schweigen gewahrt wurde. Das sind alle die ich aus dem näheren Umkreis kenne.
Zurück zu Lorenz Fendler, dem Bruder meiner Mutter. Nach den Krieg versuchte meine Mutter Kontakt zu Ihrem Bruder aufrecht zu halten. Dies funktionierte einige Zeit, per Post, recht gut. Irgendwann kamen dann plötzlich die Briefe und Pakete zurück, ohne Angaben von Gründen. Viele Jahre später, so etwa 47 Jahre nach der Trennung, ich saß mal wieder am Heiligabend bei meiner Mutter und Sie erzählte aus der Heimat und das Sie Ihren Bruder vemisst, da kam ich auf die Idee per Telefon die ausländische Auskunft anzurufen und mich nach der Telefonnummer von Lorenz Fendler in Phoenix (Arizona) zu erkundigen. Ich wurde vertröstet weil die Dame vom Amt erst mal selbst in den USA anrufen mußte. Nach 5 Minuten klingelte das Telefon und ich hatte die Nummer. Meine Mutter wollte es erst nicht glauben was ich erzählte, total in Tränen aufgelöst sagte Sie immer, ruf an, bitte ruf mal an, egal was es kostet (damals hat das ja noch richtig Geld gekostet, die Minute 5,-- DM!). Also ich an das Telefon und gewählt, Freizeichen, dann eine Stimme "Ja" (dort drüben sagen die zum dem uns bekanten "Yes" einfach "Ja"). Hmm, ok, ich raffte meinen Mut zusammen (viel English konnte ich nicht) und frage "Larry?". Ja, how are you? I´m the son from your sister Kathrin, Günter. - Totenstille - Gunter schallte es zurück. Ja. In gebrochenem deutsch, mehr "schwäbisch" als hochdeutsch, sprach Larry (Lorenz) dann mit mir und wollte per Du nicht glauben das seine Schwester noch lebt. Das war in diesem Moment auf wirklich schwer möglich, denn meine Mutter heulte vor lauter Freude, sie brachte kein einziges Wort heraus. Ok Larry, wir rufen in ein paar Minuten zurück wenn sich Kathrin beruhigt hat. Also Minuten später dann das nächste Telefonat, Schwester und Bruder. Hiernach entwickelte sich wieder ein fortlaufender Kontakt. Vier Jahre später nahm meine Mutter allen Mut zusammen, kein Wort english redend, und flog nach Phoenix (Arizona, Stadtteil-Scottsdale) um Ihren Bruder nach über 50 Jahren wieder in die Arme zu nehmen. 1982 brach ich dann auf und flog zu Ihm. Mit seinen Kindern und Enkelkindern verlebt ich eine wunderbare Tage dort. Ich bin dann von dort aus noch weitere vier Wochen durch die USA gereist. Larry hatte eine "Indianerin" (genaue Stammbezeichnung konnte ich nicht in Erfahrung bringen)geheirate und ein eigenes Haus gebaut. Als meine Mutter dort war, sagte Sie blauäugig und nicht anders aus dem Fernseher kennend "Squaw" ???, dass hat Larrys Frau natürlich verstanden und war etwas pickiert darüber obwohl es eigentlich nur "Frau" heißt aber auch gleichzeitig ein "Schimpfwort" ist. Larry erzählte Ihr darauf hin, dass wir diese Bezeichnung nur aus dem Fernsehen kennen und nicht besser wissen. Mir hat er erzählt, dass er maßgeblich dazu beigetragen hatte, den Stadtteil "Scottsdale" mit zu bauen. 2 Monate nach meiner Rückkehr verstarb er an Krebs von dem er schon stark gezeichnet war, als ich Ihn besuchte.
Es gibt ein sehr autentisches Buch über die Donauschwaben:
"Donauschwaben - Ein Volk ausgerottet"
sowie ein Heimatbuch über Ernsthausen, d.h.:
"Ernsthausen - Das Schicksal eines deutschen Dorfes im Banat"
mit vielen Fotos und einem Dorflageplan (366 Seiten)
weiter zur 2. Seite